Jurastudium und Vereinsengagement: Omar Helmi über das Studium an der HSG und den Corporate Law Club

Der HSG-Student und Mitbegründer des Corporate Law Club (CLC) erzählt, warum er Jura in St. Gallen studieren wollte und wie seine Vereinserfahrung sein Studium bereichert hat.


Themen: Jura Studium, Verein, Corporate Law Club (CLC), Universität St. Gallen (HSG).
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Guten Tag Herr Helmi, wir freuen uns, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Studiengänge gibt es viele und das Jura Studium gilt als zeitintensiv. Wie ist es also dazu gekommen, dass Sie sich für diesen Studiengang entschieden haben?

 

Alles fing mit den Besuchstagen der Universität Zürich an. Ich wollte eine Vorlesung der Wirtschaftswissenschaften besuchen und machte mich auf den Weg zum Saal. Als ich im Hörsaal sass und dieser bis auf den letzten Platz besetz war, bemerkte ich, dass ich im falschen Raum war, getraute mich aber nicht aufzustehen und zu gehen. Die folgende Vorlesung von Prof. Jositsch hat mich aber derart gepackt, dass ich mich für diesen Studiengang entschieden haben. Alles also reiner Zufall.

Die Grösse (der HSG) hat es mir auch erlaubt, mit Leuten von überall aus Welt Freundschaften zu schliessen, die auch an der Uni studieren und vor allem auch fächerübergreifend Leute kenne zu lernen. - Omar Helmi

Sie haben sich also auch mit anderen Universitäten befasst. Warum haben Sie sich dann für die  Universität St. Gallen (HSG)  entschieden?

 

Ich arbeite am besten in einem familiären Umfeld, wo ich die Leute um mich herum gut kenne. Wir haben sowohl auf Bachelor- wie auch auf Masterstufe immer noch in Klassen Unterricht. Dadurch kenne ich immer einige Leute im Saal. Die Grösse hat es mir auch erlaubt, mit Leuten von überall aus Welt Freundschaften zu schliessen, die auch an der Uni studieren und vor allem auch fächerübergreifend Leute kenne zu lernen. Damit kommt man mit anderen Ansichten und Meinungen in Kontakt und erweitert seinen Horizont.

Ein Verein zu gründen und zu führen, lehrt Lektionen jenseits des Studiums. Es ist ein konstanter Lern- und Entwicklungsprozess. - Omar Helmi

Sie kennen den Studienalltag mittlerweile schon gut. Was ist nach den absolvierten Semestern das persönliche Highlight?

 

Klarerweise die Gründung des Studentenvereins  Corporate Law Clubs (CLC) , welches als Idee unter Freunden gestartet ist. Wir vermitteln den Studierenden mittels Podcasts und einzelnen Events mit Kanzleien Wissen über das Wirtschaftsrecht und Fördern so das Interesse an diesem Rechtsgebiet. Ein Verein zu gründen und zu führen, lehrt Lektionen jenseits des Studiums. Es ist ein konstanter Lern- und Entwicklungsprozess. Aber auch der Austausch und der Aufbau neuer Netzwerke für den Verein kann sehr zeitintensiv sein. Dadurch ist die Effizienz im Umgang mit der Zeit noch wichtiger geworden.

Was ist Ihre prägendste Erfahrung, die Sie durch den Verein gemacht haben?

 

Der Einfall ersetzt die Arbeit nicht 1. Anders als in meinem Berufsalltag sind die Strukturen in einem neuen Verein noch nicht gesetzt. Daher muss man kreativ bleiben und gemeinsam eine Lösung finden, um diesen Aufbau voranzutreiben. Dies lehrt jeden von uns bodenständig zu bleiben und andere Meinungen aufzunehmen sowie einen fremden Standpunkt nachzuvollziehen. Zudem haben wir wie erwähnt als Gruppe von Freunden gestartet, wo Kritik anzubringen anders wahrgenommen werden kann. Es zwang uns also zwischen der Rolle im Verein und unserer Freundschaft zu differenzieren, was mittlerweile hervorragend funktioniert, am Anfang für mich jedoch herausfordernd war. 

 

Max Weber

Unser Ziel ist es, Persönlichkeiten der Praxis zu Wort kommen zu lassen und unseren Hörerinnen und Hörern Einblicke in die Vielfalt des Wirtschaftsrechts zu geben. - Omar Helmi

Juristen- und Studentenvereine gibt es viele. Wie unterscheidet sich der CLC von den anderen?

 

Wir verstehen uns als Ergänzung zu den bestehenden Vereinen und nicht als neuen Juristenverein. Unser Ziel ist es, Persönlichkeiten der Praxis zu Wort kommen zu lassen und unseren Hörerinnen und Hörern Einblicke in die Vielfalt des Wirtschaftsrechts zu geben. Dadurch machen wir Wissen für alle überall zugänglich und zeigen, dass es viele verschiedene Wege gibt, die man nach dem Studium einschlagen kann. Damit wollen wir auch zeigen, dass es nicht den einen, sondern viele Wege im Wirtschaftsrecht gibt und bieten einen Denkanstoss für die eigene Karriereplanung an. Zudem finden unsere Podcasts immer in einem entspannten Rahmen statt, wodurch unser Publikum authentische Einblicke erhält und einige Anekdoten aus dem Berufsalltag zu hören bekommt. Das sorgt auch trotz der Seriosität unserer Arbeit, doch für den einen oder anderen Lacher.

 

Was ist Ihrer Meinung nach das Erfolgsrezept für ein erfolgreiches Studium und einen erfolgreichen Verein?

 

Ein erfolgreiches Studium kennt viele Facetten. Ich denke aber, dass die richtigen Leute um sich zu haben, unerlässlich ist. Mit guten Freunden, die die gleichen Ziele gewissenhaft verfolgen, bleibt man auf Kurs und die ganze Sache macht einfach auch mehr Spass. Daraus entwickelt sich eine Dynamik, die neugierig auf mehr macht und Freundschaften, die nach dem Studium intensiv gepflegt werden. So verlässt man die Universität nicht ausschliesslich mit einem Abschluss. Zudem ist unsere Studentenschaft der HSG sowohl im Studium als auch bei der Vereinsführung eine grosse Hilfe und bietet Hand für unterschiedliche Fragestellungen.

Über das Jus Studium gibt es viele spannende Serien. Wie viel davon stimmt mit der Realität überein?

 

In echt gibt es zum Glück weniger Drama. In Serien sieht man die langen Tage in der Bibliothek nicht. Es fehlt der Aha-Moment, den man erlebt, wenn man ein komplexes Thema versteht. Dies gehört genauso zu einem Studium dazu wie die studentischen Events am Abend. Nach acht Semestern kann ich mit Gewissheit sagen, dass anders als im Film, diese Events nicht nur aus wilden Feiern bestehen, sondern auch aus Vereinsaktivitäten und Sportanlässe. Genau dies bildet der Ausgleich zum Studienalltag.

 

Was würden Sie guten Freunden raten, die Rechtswissenschaften studieren möchten?

 

Die richtigen Freunde sind wie gesagt wichtig. Aber auch genügend Biss, Zuversicht und Mut sind unverzichtbar. Besonders in den vielen neuen Situationen, mit denen man sich konfrontiert sieht, verlangen diese Eigenschaften. Das zwingt einem, eine Situation so anzunehmen, wie sie ist und das Beste daraus zu machen. Schliesslich ist das Studium nicht nur da, um einen Abschluss zu verfolgen, sondern auch um persönlich zu wachsen.

 

Im Verlauf des Studiums wächst das Bedürfnis, die Praxis kenne zu lernen. Dies ergeht den meisten meiner Mitstudenten genauso. Aus diesem Grund würde ich allen raten, parallel zum Studium zu arbeiten oder ein Praktikum zu absolvieren, um einen Einblick in eine Materie zu erhalten. Dies hilft besonders auch der eigenen Arbeitstechnik, die dadurch viel effizienter wird. Dies widerspiegelt sich auch im persönlichen Leistungsausweis wieder. 

 

Vielen Dank für den Einblick in das Studium in St. Gallen und in das Vereinsleben des CLC. Wir wünschen Ihnen weiterhin alles Gute!

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