Experte für Informations- und Kommunikationstechnologierecht (ICT), Marco S. Meier

Er gewährt interessante Einblicke in seinen innovativen Karriereweg, der von der Informatik zum Rechtswesen führte, und unterstreicht die Wichtigkeit des Zusammenspiels beider Disziplinen in seiner täglichen Praxis. Zudem erklärt er seine Beweggründe, sich THOUVENIN anzuschliessen, und bietet wertvolle Tipps für diejenigen, die einen ähnlichen Karriereweg anstreben.


Themen: Karriereweg, Counsel, Rechtsanwalt, ICT, Datenschutzrecht, IT-Recht, Informatik, Fachhochschule ZHAW, THOUVENIN.
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Lesezeit: 5 Minuten.

Guten Tag Herr Meier, mit Ihnen als Interviewgast freuen wir uns sehr auf jemanden, der Legal Tech nicht besser vereinen könnte. Ihre berufliche Reise begann in der Informatik und führte Sie über die Fachhochschule hin zum erfolgreichen Rechtsanwalt. Könnten Sie uns Ihren Ausbildungsweg schildern, insbesondere wie Sie zum Counsel geworden sind?

 

Marco S. Meier:

Ja, das kann ich gerne machen. Im Vergleich zu anderen Rechtsanwälten und Rechtsanwältinnen habe ich sicherlich einen etwas anderen Weg gewählt. Bevor ich mich der Juristerei widmete, habe ich die Informatikmittelschule besucht. In der Informatikmittelschule geniesst man nicht nur eine Ausbildung zum eidgenössisch diplomierten Informatiker, sondern man wird zum Kaufmann ausgebildet und macht eine Berufsmaturität. Aufgrund dieser Ausbildung habe ich mich dann für das Studium "Wirtschaftsrecht" an der  ZHAW  entschieden. Nach dem Bachelorabschluss an der ZHAW wird mein Werdegang für einen Rechtsanwalt mit dem darauf folgenden Jura Masterstudium, einem Praktikum bei einer Wirtschaftskanzlei und der Anwaltsprüfung aber wieder sehr klassisch.

 

Bevor ich mich entschieden habe den nächsten Schritt in meiner Karriere zu machen, habe ich 5 Jahre bei einer grossen Wirtschaftskanzlei im ICT & Digital Team gearbeitet, was mich gut auf die neuen Herausforderungen als Counsel vorbereitet hat.

 

Was genau hat Sie dazu bewogen, Ihre Informatik-Ausbildung und anschliessend das Jura Masterstudium zu beginnen und für wie relevant erachten Sie die Verknüpfung dieser beiden Disziplinen?

 

Marco S. Meier:

Ich habe mich bereits im Teenageralter mit Informatik auseinandergesetzt und mich darum während der Oberstufe dafür entschieden, die Aufnahmeprüfung an der Informatikmittelschule zu versuchen. Glücklicherweise hat das auch geklappt. Teil der Informatikmittelschule ist das Fach "Recht". In einem Semester durften wir einen Zahnarzthaftungsfall bearbeiten. Die Beurteilung des Falles hat mich derart gefesselt, dass für mich schnell klar wurde, dass mich die Juristerei ebenfalls sehr begeistert, insbesondere dann, wenn sie praxisnah ist.

 

Dieser Zahnarzthaftungsfall schuf zwar keine Verbindung zwischen der Informatik und dem Recht, war für mich aber der Auslöser meines Jurastudiums. Während dieses Studiums wurden die beiden Disziplinen nur marginal verknüpft. Nach der Anwaltsprüfung bot sich mir aber die Gelegenheit, meine beiden Passionen zu verbinden. Im Berufsalltag hat sich dann schnell gezeigt, dass das Zusammenspiel meiner Ausbildung und die Praxiserfahrung bei der Beratung von Klienten sehr hilfreich ist. Die Informatik-Ausbildung ermöglicht es mir nicht nur die technischen Zusammenhänge rasch zu erfassen, sondern auch die Sprache der IT-Verantwortlichen zu verstehen und zu sprechen.

 

Zusammen mit dem rechtlichen Know-how aus dem Studium der Rechtswissenschaften, kann ich gemeinsam mit den Klienten praktikable Lösungen erarbeiten, welche besonders die technische Seite berücksichtigen. Kurz um: Ich erachte die Verbindung der beiden Disziplinen als sehr relevant und hilfreich in der täglichen Arbeit.

Die Informatik-Ausbildung ermöglicht es mir nicht nur die technischen Zusammenhänge rasch zu erfassen, sondern auch die Sprache der IT-Verantwortlichen zu verstehen und zu sprechen. - Marco S. Meier

Was hat Sie dazu bewogen, Ihren Karriereweg bei THOUVENIN fortzusetzen?

 

Marco S. Meier:

Es gibt verschiedene Faktoren, welche mich dazu geleitet haben, mich THOUVENIN anzuschliessen. Bei meiner Tätigkeit als Rechtsanwalt, war und ist es mir immer wichtig, auch unternehmerisch zu denken. Diese unternehmerische und praxisbezogene Haltung hat mich auf meinem Werdegang stets begleitet. Bei THOUVENIN bot sich mir die Gelegenheit, das Zepter selbst in die Hand zu nehmen, meinen Unternehmergeist noch stärker herauszufordern und den ersten Schritt in Richtung Unternehmertum zu machen. Nachdem ich meinen Rucksack 5 Jahre mit wertvollen Erfahrungen in einer grossen Wirtschaftskanzlei füllen konnte, wollte ich den nächsten Schritt gehen.

 

Dabei bin ich bei THOUVENIN auf ein ausgezeichnetes Team gestossen, welches mir die Möglichkeit eröffnete, mich langfristig im IT-Recht und Datenschutzrecht zu etablieren. Dazu kam, dass es auch auf der zwischenmenschlichen Ebene sofort stimmte. Ich wollte die Möglichkeit also beim Schopf packen.

 

Und wie sieht Ihr Arbeitsalltag als Counsel heute so aus?

 

Marco S. Meier:

Der Arbeitsalltag als Counsel unterscheidet sich nicht wesentlich vom Arbeitsalltag eines angestellten Anwalts oder angestellten Anwältin.

 

Der Hauptunterschied liegt - nach meinem Dafürhalten - darin, dass man nicht nur an Fällen von anderen arbeitet, sondern auch eigene Fälle akquiriert und diese bearbeitet. D.h. man kann sich nicht nur fachlich, sondern auch unternehmerisch weiterentwickeln.

 

Mit welchen Themen beschäftigen Sie sich leidenschaftlich gern und ist Ihnen ein Fall heute noch besonders in Erinnerung geblieben?

 

Marco S. Meier:

Mein Herz schlägt, wie könnte es auch anders sein, für das IT-Recht, das Datenschutzrecht und alle rechtlichen Fragen, welche im Zusammenhang mit der Technologie sowie der Digitalisierung stehen. Dazu gehört nicht nur die Ausarbeitung von Verträgen, wie Softwareentwicklungs-, Softwarelizenz- (z.B. für Software-as-a-Service-Modelle) oder Outsourcingverträge, sondern auch die Begleitung von Unternehmen bei der Umsetzung von regulatorischen Anforderungen, wie das Datenschutzgesetz, bei Cybersicherheitsvorfällen und bei Fragen zu neuen Technologien. Daneben bereitet es mir ebenfalls grosse Freude, mich für meine Klienten bei technologiebezogenen Streitigkeiten einzusetzen.

Jeder Fall ist für sich speziell und hat jeweils seine eigenen, ganz besonderen Herausforderungen. In besonderer Erinnerung bleiben mir persönlich jeweils diejenigen Fälle, bei welchen die Zusammenarbeit mit den Klienten eng ist und man gemeinsam eine praktikable Lösung erarbeiten kann.

 

Wie bereits erwähnt, sind Sie ausgewiesener Experte im IT- und Datenschutz-Recht. Was schätzen Sie an der Arbeit in diesen Rechtsgebieten heute besonders?

 

Marco S. Meier:

Besonders schätze ich, dass beide Rechtsgebiete dynamisch sind und sich rasant weiterentwickeln. Das ist im Alltag als Berater zwar herausfordernd, gleichzeitig empfinde ich diesen Umstand als sehr bereichernd. Die stetige Weiterentwicklung der Technologien beeinflusst auch das Recht und stellt uns Juristinnen und Juristen immer wieder vor neue Fragen. Das macht meinen Alltag heute sehr abwechslungsreich und spannend.

 

Wie unterscheidet sich THOUVENIN als Arbeitgeberin und als Kanzlei allgemein von anderen Kanzleien, was meinen Sie?

 

Marco S. Meier:

Es versteht sich von selbst, dass wir hochstehende juristische Dienstleistungen anbieten. Das wird von unseren Klienten zu Recht vorausgesetzt. Der wahre Vorteil einer Zusammenarbeit mit uns liegt aber darin, dass für uns die Bedürfnisse unserer Klienten im besonderen Fokus stehen und wir uns mit ihnen identifizieren, um ihre Erwartungen, die internen Abläufe und ihre Denkweisen zu verstehen.

 

Wir haben eine schlanke Organisation, die es uns ermöglicht, in engagierten Teams effizient zu arbeiten und massgeschneiderte Lösungen zu präsentieren. Wir bieten qualitativ hochwertige, aber dennoch pragmatische Beratung an, verfolgen einen praxisnahen Ansatz und legen Wert auf Kontinuität in unseren Kundenbeziehungen.

Auch als Arbeitgeberin machen uns diese Werte aus. Wir müssen keinen kollegialen Umgang, kein professionelles Arbeitsumfeld, die oft hervorgehobene Unternehmenskultur ohne hierarchische Strukturen oder ein modernes Arbeitsumfeld betonen. Das alles ist für uns selbstverständlich. Wir arbeiten in gut aufeinander abgestimmten Teams zusammen. Obwohl jedes Teammitglied relativ rasch selbständig Mandate betreuen kann, stehen die Türen der anderen Teammitglieder jederzeit offen, sodass ein Austausch, egal zu welchen Themen, gefördert wird. Bei uns steht die Freude an unserer Tätigkeit und das gemeinsam verfolgte Ziel im Vordergrund. Auf dieser Basis entstehen unserer Meinung nach die für unsere Klienten besten Resultate und Lösungen.

Der wahre Vorteil einer Zusammenarbeit mit uns liegt aber darin, dass für uns die Bedürfnisse unserer Klienten im besonderen Fokus stehen und wir uns mit ihnen identifizieren, um ihre Erwartungen, die internen Abläufe und ihre Denkweisen zu verstehen. - Marco S. Meier

Und noch zum Abschluss: Welche Ratschläge würden Sie Bewerbenden geben, die eine Karriere bei THOUVENIN anstreben?

 

Marco S. Meier:

Unsere Kanzlei ist so gestaltet, dass wir jeden Morgen gerne ins Büro kommen und uns mit Herzblut für unsere Klienten einsetzen.

 

Vor diesem Hintergrund ist auch mein Hauptratschlag an Bewerberinnen und Bewerber einen sehr wichtigen Punkt zu verstehen: Sei einfach authentisch und verstelle dich nicht. Alles andere ergibt sich beim Kennenlernen von selbst.

 

Klasse, dieser Ansicht sind wir auch Herr Meier! Besten Dank, dass Sie Ihren Karriereweg mit uns geteilt und uns einen Einblick in die Arbeit bei THOUVENIN gewährt haben. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg in Ihren Disziplinen!

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