Datenschutzrecht im Wandel der Technologie: Ein Gespräch mit IT- und Technologierechtsexperte Marius Vischer

Er berichtet über seinen beruflichen Werdegang als renommierter Experte im IT- und Technologierecht und betont die Bedeutung des neuen Datenschutzgesetzes und der KI und gibt Einblicke in die moderne Arbeitskultur seiner Kanzlei, epartners.


Themen: Rechtsanwalt, IT-Recht, Technologierecht, Vertragsrecht, Datenschutzrecht, Universität Zürich, Bär & Karrer, epartners.
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Lesezeit: 3 Minuten.

Guten Tag Herr Vischer, wir freuen uns, dass Sie sich für ein Interview zur Verfügung gestellt haben. Sie sind Partner bei epartners und Experte für IT- und Technologierecht. Könnten Sie uns Ihren Ausbildungsweg zum Rechtsanwalt schildern?

 

Nach meinem Studium an der  Universität Zürich  habe ich Praktika bei der Wettbewerbskommission in Bern, bei der Anwaltskanzlei VISCHER in Zürich und am Bezirksgericht Uster absolviert. Ich habe mich bewusst dafür entschieden, im Rahmen von unterschiedlichen Praktika Einblicke in verschiedene Organisationen zu erhalten, und dagegen, möglichst schnell die Anwaltsprüfung hinter mich zu bringen – obwohl ich eigentlich immer wusste, dass ich dereinst als Anwalt tätig sein möchte. Ich würde das jedem empfehlen. Ich profitiere in meinem Arbeitsalltag noch heute von den verschiedenen Erfahrungen.

 

Nach der Anwaltsprüfung arbeitete ich dann zunächst bei  Bär & Karrer , bevor ich zu  epartners  Rechtsanwälte wechselte. Bei Bär & Karrer war ich vorwiegend im Kartellrecht tätig und hatte eine sehr gute Zeit.

Der Anwaltsberuf ist (wohl oder übel) ein klassischer Bürojob. Im Rahmen dessen gestaltet sich mein Arbeitsalltag relativ abwechslungsreich. - Marius Vischer

Sie sind Partner bei epartners. Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?

 

Der Anwaltsberuf ist (wohl oder übel) ein klassischer Bürojob. Im Rahmen dessen gestaltet sich mein Arbeitsalltag relativ abwechslungsreich.

 

So erarbeite, prüfe und verhandle ich fast täglich Verträge. Hinter jedem Vertrag steht ein Business Case, der in die Struktur eines Vertrages gegossen werden muss, was je nach Komplexität sehr herausfordernd sein kann, und teilweise auch Kreativität erfordert. Weil ich beratend und prozessierend tätig bin, arbeite ich auch regelmässig an Rechtsschriften und nehme an Gerichtsverhandlungen teil. Momentan gebe ich zudem regelmässig Schulungen und leite Workshops im Hinblick auf das revidierte Datenschutzgesetz.

 

Ich verbringe viel Zeit in Telefon- und Videokonferenzen. Der enge Austausch mit unseren Klienten, die ich teilweise schon seit meiner Anfangszeit bei epartners begleite und aus welchem auch Freundschaften entstanden sind, schätze ich dabei sehr. 

Der charismatische CEO meiner Klientin tauchte an der Hauptverhandlung mit einem Paar Ski unter dem Arm auf, um dem Gericht aufzeigen zu können, worüber sich die Parteien überhaupt streiten. - Marius Vischer

Ist Ihnen ein Fall besonders in Erinnerung geblieben?

 

Zu Beginn meiner Zeit bei epartners Rechtsanwälte durfte ich eine Ski-Marke in einem Schiedsverfahren vertreten. Ein Lieferant machte Forderungen gegen sie geltend. Der charismatische CEO meiner Klientin tauchte an der Hauptverhandlung mit einem Paar Ski unter dem Arm auf, um dem Gericht aufzeigen zu können, worüber sich die Parteien überhaupt streiten. Nachdem der Anwalt der Gegenpartei vor der Verhandlung noch jegliche Vergleichsgespräche abgeblockt hatte, konnten die Parteien dann an der Hauptverhandlung glücklicherweise einen Vergleich abschliessen.

 

Der Fall wird mir aber vor allem auch deshalb für immer in Erinnerung bleiben, weil ich heute ein Paar dieser Ski fahren darf.

Im Moment ist das neue Datenschutzgesetz sowie natürlich AI das grosse Thema. - Marius Vischer

Sie sind Experte im IT-Recht. Was schätzen Sie besonders an der Arbeit im IT- und Technologierecht?

 

Einerseits sicherlich die Abwechslung, was die rechtlichen Themen anbelangt. IT- und Technologierecht ist ja eigentlich keine Rechtsdisziplin, sondern weist als Querschnittsmaterie Berührungspunkte zum Vertragsrecht, Datenschutzrecht, Immaterialgüterrecht, Lauterkeitsrecht, Fernmelderecht und vielem anderen auf.

 

Andererseits schätze ich sehr, dass es eine Tätigkeit am Puls der Zeit ist. Vor Jahren noch undenkbar, verlagern heute auch Behörden und Berufsgeheimnisträger wie Anwälte und Ärzte ihre Daten in die Cloud. Im Moment ist das neue Datenschutzgesetz sowie natürlich AI das grosse Thema. Es wird sich weisen, wohin der Weg führen wird.

 

Was hat Sie dazu bewegt, Ihre Karriere bei epartners fortzusetzen?

 

Die Kanzlei war mir aufgrund der Ausrichtung auf verschiedene Branchen seit längerem bekannt – die Kanzlei ist auf die Branchen "IT, Daten & Technologie", "Industrie & Anlagebau" sowie "Bau & Immobilien" ausgerichtet. Der Anspruch von epartners ist es, unsere Klienten aufgrund unserer Branchenkenntnisse über die reine Anwaltstätigkeit hinaus bei der Bewältigung ihrer Herausforderungen zu unterstützen. Dabei bezeichnet sich epartners bewusst nicht als Boutique, weil wir für unsere Klienten auch in den Querschnittmaterien wie etwas Arbeitsrecht und Corporate/M&A tätig sind.

 

Nach meiner Zeit in der Grosskanzlei bei Bär & Karrer strebte ich einen Wechsel in eine kleinere Wirtschaftskanzlei an, die mir Perspektiven bietet und mir die Möglichkeit gibt, mich laufend weiter zu spezialisieren.

 

epartners  hatte sich damals sehr um mich bemüht – so erhielt ich nach dem Versand der Bewerbungsunterlagen spätabends bereits am nächsten Morgen kurz vor 7 Uhr die Rückmeldung, man werde sich telefonisch bei mir für die Vereinbarung eines Gesprächs in Verbindung setzen. Die Gespräche verliefen dann sehr positiv und mein Gefühl stimmte.

Anzug und Krawatte wurden bereits lange vor meiner Zeit abgeschafft. Es gibt keine Blockzeiten oder Vorgaben in Bezug auf die Anwesenheit, jeder und jede entscheidet frei, wann und von wo aus er oder sie arbeitet. - Marius Vischer

Wie unterscheidet sich epartners als Arbeitgeberin von anderen Kanzleien?

 

Ich würde behaupten, dass wir uns in unseren Werten von vielen anderen Anwaltskanzleien abgrenzen. So sind wir frei von jeglichem Anwaltsdünkel. Anzug und Krawatte wurden bereits lange vor meiner Zeit abgeschafft. Es gibt keine Blockzeiten oder Vorgaben in Bezug auf die Anwesenheit, jeder und jede entscheidet frei, wann und von wo aus er oder sie arbeitet – und das gilt nicht nur für die Partner.

 

Gleichzeitig haben wir aber alle einen sehr hohen Leistungsanspruch. Wir sind erreichbar, responsive und unkompliziert. Und in unseren Kerndisziplinen wollen wir zu den Besten der Schweiz gehören.

 

Besonders geschätzt habe ich persönlich zudem, dass ich von meinen Kollegen vom ersten Tag an wie ein selbständiger Anwalt behandelt wurde – obwohl ich das nicht war. Mir wurde extrem viel Vertrauen entgegengebracht und viel zugetraut. So konnte ich früh Fälle alleine führen, hatte stets Klientenkontakt und konnte laufend immer mehr Verantwortung übernehmen.

 

Welche Ratschläge würden Sie jungen Juristinnen und Juristen geben, die eine Karriere als Partnerin bzw. Partner oder im IT-Recht anstreben?

 

Sie sollen sich mit mir oder meinem Partner Alexander Schmid in Verbindung setzen, damit wir Gespräche über eine Anstellung bei epartners führen können. Wir sind immer auf der Suche nach jungen Talenten. 

 

Vielen Dank für die interessanten Einblicke. Wir wünschen Ihnen weiterhin alles Gute!

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